Eine Gemeinde mit 4 Kirchen

Das Christentum wurde von iroschottischen Mönchen verbreitet und wurde spielte im täglichen Leben der vielen Bauersfamilien über die Jahrhunderte eine tragende Rolle. In der Gemeinde gibt es nicht weniger als 4 Kirchen  St. Georgen, Obereching, Untereching und Holzhausen. Die ersten urkundlichen Nennungen fallen in das 8. Jahrhundert zurück. Obereching als „Ehingen“ um 748, St. Georgen als „Georgskirche“ 788, Holzhausen 958 als „Holzhus“. Der Kirchenpatron St. Emmeram weist ebenfalls auf einen frühmittelalterliche Ursprung hin.

www.sanktgeorgsbg.at

 

 

Dekanatspfarrkirche St. Georgen

Imposant steht sie auf der Anhöhe des Kirchberges von dem man einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung. Im Süden befindet sich die Aulandschaft der Salzach und man erblickt das Wohnhaus des berühmten Schriftstellers und Künstlers Georg Rendl. Im Norden schlängelt sich die Moosach vorbei, die von den umliegenden Mooren gespeist wird. 

Bereits 788 stand in St. Georgen eine Kirche, die aus Stein und nicht aus Holz gebaut war. Sie veränderte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ihr Erscheinungsbild. Von der spätgotischen Kirche von 1499 stammt der Westturm. Der barocke und später im Rokoko Stil gestaltete Innenraum und die rundbogigen Schallfenster sowie der schindelbedeckte Doppelzwiebelhelm, sind auch heute noch erhalten.

Der wunderschöne Pfarrhof oder Dechantshof wurde von Ulrich Freiherr von Königseck erbaut. Sein Wappen ist über dem Koppelportal am Eingang des Pfarrhofes angebracht und trägt die Jahreszahl 1614. Porträts im Pfarrhof bestätigen, dass auch Salzburger Domherren wie z.B. Grafen von Kuenburg, Ortenburg und Uiberackher die Pfarre inne hatten. Im Wohnzimmer des Pfarrhofes dem früheren Bischofszimmer steht ein grün glasierter Rokoko Ofen aus dem Jahre 1760, der noch funktionsfähig ist. Bis 1943 waren im großen landwirtschaftlichen Betrieb noch 12 Dienstboten beschäftigt. 

Filialkirche Obereching

Als älteste Siedlung mit Kirche, Friedhof und Taufstein in der Pfarrgemeinde ist Obereching seit 743 bekannt. Bis 1297 war Obereching die Pfarrkirche ehe St. Georgen diese Funktion übernahm.

Das einschiffige Bauwerk mit dem mächtigen Turm an seiner Westseite erhebt sich auf einem Terrassenabhang und scheint über das darunterliegende Land zu wachen. Schon beim betreten der Kirche fällt jedem Besucher die mit einem imposanten Lilienbeschlag verzierte Eichentür aus dem 15 Jahrhundert ins Auge. Das gotische Kirchenschiff enthält eine sehenswerte barocke Innenausstattung.

Bemerkenswert ist auch der kleine, in ursprünglicher Bemalung erhaltene Altar im früheren Beinhaus der Portalvorhalle.

Filialkirche Untereching zu Ehren des Hl. Emmeram

Die Unterechinger Kirche steht an einem Platz mit reicher Geschichte. Mehr als 600 Jahre sind verstrichen, seitdem der Suffragan des Fürsterzbischofs von Salzburg, Bischof Sylvester von Chiemsee, die heutige Filialkirche 1413 eingeweiht hat. Als einziges Gotteshaus in unserer Erzdiözese ist sie dem hl. Emmeram geweiht.

Die für den damaligen kleinen Dorfweiler Untereching gebaute Kirche blieb in seinem äußeren Aussehen bis auf den barocken Turmgiebel nahezu unverändert als Zeugnis spätgotischer Baumeisterkunst erhalten. Bis heute übt diese ehemalige Wallfahrtskirche eine große Anziehung aus. Am Endpunkt einer leichten Geländeerhebung gelegen und von einer Mauer umgeben, lädt bereits der gepflegte Außenbereich zum Besinnen und Genießen ein. Die Innenausstattung spiegelt durch die Skulpturen und Gemälde eindrucksvoll die Geschichte der Inkulturation des Christentums in unserem Land wider.

Der Rokoko Hochaltar von 1774 und die beiden Seitenaltäre (1693/94) sind bemerkenswerte Meisterarbeiten. Die beiden Schränke der Sakristei zählen zweifelsfrei zu den eindrucksvollen Besonderheiten der Filialkirche Untereching. Der Sakristeischrank von 1672 ist mit feinen Rankenornamenten reichlich verziert, der Sakristeischrank von 1753 mit Intarsien sowie Lavabo, ist ein seltenes Stück mit Geschichte. Der Sakristei-Beichtstuhl macht seinem Namen alle Ehre.  Auch das heute nicht mehr alltägliche Glockenläuten per Hand erweckt die Erinnerung an längst vergangene Tage. 

Filialkirche Holzhausen

Holzhausen findet sich in den ältesten Urkunden unseres Landes. Die Siedlungsspuren der Bajuwaren sind sogar in den Ortsnamen erkennbar. Namen auf - ing verweisen auf bajuwarische Personennamen. Holzhausen befindet sich auf einer Endmoräne von den Mooren, sie dienten als Schutz und unüberwindbares Hindernis für feindliche Eroberer.

Die Filialkirche Holzhausen wird urkundlich erstmals 1469 erwähnt und ist dem hl. Nikolaus geweiht. In dem besagten Jahr herrschte eine verherrende Pestepedemie im Land und das Volk entschloss sich zur Gefahrenabwendung und zum Schutz einen Holzaltar zu errichten der dem Märtyrer St. Sebastian gewidmet wurde.

Die Filialkirche wurde 1985/86 erweitert und der spätgotische Kirchenraum gewann an neuer Ausstrahlung. Der Hochaltar von 1667 ist dem Kirchenpatron, dem hl. Nikolaus geweiht. Auch der hl. Sebastian ist nach wie vor präsent. Der Seitenaltar von 1679 trägt eine St. Sebastian Figur.